Über unser Rokoko LARP

Kirche Kurfürst Kant ist eine LARP – Kampagne, die das 18. Jahrhundert im deutschsprachigen Raum bespielt.

Derzeit bewegen wir uns im Erzbistum Köln, dem der Kurfürst Clemens August von Bayern vorsteht. Clemens August ist bekannt als verschwenderischer Fürst, der während seiner Amtszeit mehrere opulente Schlösser im Köln/Bonner Raum bauen ließ, um seiner Jagd- und Feierlust zu frönen. Das Land ist von Kriegen und politischen Intrigen gezeichnet und die Gesellschaft befindet sich im Wandel. Die Philosophie der Aufklärung findet in wohlhabenden Bürgerhäusern und teilweise auch im Adel großen Anklang. Sie stellt die Allmacht der Kirche in Frage und kämpft erbittert gegen den Aberglauben im Volk an. Die Themen Aberglaube und Aufklärung gehören zu den Schwerpunkten bei Kirche Kurfürst Kant, denn der Glaube an übernatürliche Wesen wie Werwölfe, Hexen und Vampire sind im ländlichen Volk genauso verankert, wie magische Rituale und Segenssprüche. Die Kirche und die Wissenschaft hat ihre liebe Not, dagegen vorzugehen. Außerdem beginnt die strikte Trennung zwischen Adel und Bürgertum langsam aufzuweichen, da reiche Bürger oftmals die einzige Rettung für verarmte Adelshäuser sind. Wir befinden uns in der Anfangszeit des Umschwungs, in der die Ständegesellschaft verzweifelt hochgehalten wird.

Bei unseren Cons geht es um politische und private Intrigen, um Liebe, Hass, Rache und Sehnsüchte. Die ganze Palette von persönlichen Dramen eben, garniert mit einem Klecks Mystik. Um eine möglichst große Dichte an Spielerlebnis zu erhalten, werden die Charaktere von uns liebevoll geskriptet und in die Gesamtgeschichte eingefügt. Jeder Charakter hat eine Geschichte, eine Motivation und mindestens einen Konflikt. Wo die Reise am Ende hingeht, entscheidest du jedoch selbst, wir geben dir nur die Startposition vor. Eine Endschlacht mit Wellen NSC’s wirst du bei uns nicht finden.

Inspiriert wurde diese Kampagne von der Veranstaltung “Die Wolfsjagd„ aus der Feder von Heike Haas. Die Wolfsjagd fand im September 2022 erstmalig statt und war als “One Shot” angelegt. Da sie von großer Begeisterung für das Setting und die Charaktere begleitet war, haben wir von der Autorin die Genehmigung erhalten, die Geschichten um Clemens August und seine Hofadeligen weiter zu spinnen. Daher bespielen wir auch den dort festgelegten Kanon mit vereinfachten Adels- und Soldatenrängen und anderen, der künstlerischen Freiheit abgeänderten historischen Begebenheiten.

Unsere Schwerpunkte sind: Konfliktspiel, Standesspiel, Play to Struggle, Play to Lose, aber auch Play to Flow und Play to lift. Wir möchten, dass ihr euch traut, zu scheitern, tiefe Zerrissenheit zu empfinden oder Fehler zu machen. Denn all das macht eine gute Geschichte aus. Einen Plot im klassischen Sinne gibt es nicht, wir verstehen uns als Sandbox – Larp, wo wir euch einen Sandkasten (die Welt) geben, in dem ihr mit euren Förmchen (Charaktere) schöne Burgen bauen könnt. 

Außerdem bespielen wir realhistorische Themen wie Rassismus, Sexismus, Homophobie und andere zu der Zeit stark vertretenen Diskriminierungsformen. Wir wissen, dass diese Themen sehr sensibel betrachtet werden müssen und nicht für jede*n geeignet sind. Wir haben uns dennoch entschieden, sie nicht außen vor zu lassen. Die Gründe dafür kannst du hier nachlesen.

Aus Gründen der besseren Darstellung bespielen wir keinen Hochadel, sondern überwiegend den Freiherrenstand, vereinzelt auch mal einen Grafen oder Baron. Das hat den Vorteil, dass die Kleider nicht ganz so ausgefallen sein müssen und dass ein bis zwei Bedienstete pro Adelsrolle ausreichen. 

Ob du Adel oder Gesinde spielst, hat keine Auswirkungen auf deine Spielintensität oder die Spielthemen. Eine Gesinderolle ist genau so wichtig, wie eine Adelsrolle und Bedienstete sind OT nicht dazu da, ihre Herrschaft zu bedienen. IT ist selbiges natürlich unbedingt gewünscht und erforderlich.